Bürgerstiftung würdigt Hilfsbereitschaft mit 500 Euro
Nicht alle Menschen haben ihr tägliches Brot. Der Primärversorgung von Bedürftigen mit Lebensmitteln für kleines Geld kommen bundesweit mehr als 800 Tafeln nach. In Schüttorf betreibt die Nordhorner Tafel e. V. eine von vier Lebensmittelausgaben.
Dort sind auch mehr als 100 Kunden aus Salzbergen gelistet, zumeist sind es Flüchtlinge. Die Bürgerstiftung Salzbergen würdigt diese grenzüberschreitende Hilfsbereitschaft aus der Grafschaft und unterstützt die mitmenschliche Arbeit der Tafel mit einer Spende von 500 Euro.
Die Integrationslotsen der ersten Stunde hatten bereits lange vor der Gründung des Internationalen Freundeskreises Salzbergen (IFS) e.V. im Jahre 2015 den dringenden Bedarf eines Tafelangebots vor Ort gesehen. Wie Fachbereichsleiter Klaus Hemme seitens der Gemeinde mitteilte, habe man daraufhin zunächst das Gespräch mit der Lingener Tafel e.V. gesucht und die Einrichtung einer eigenen Ausgabestelle in Salzbergen angefragt.
Dies sei jedoch kurzfristig nicht umsetzbar gewesen. Die nächstgelegene Ausgabestelle einer Tafel war Schüttorf. „Wir sind froh, dass auf Unterstützung angewiesenen Salzbergener in Schüttorf immer willkommen sind“, betonten seitens der Bürgerstiftung Clemens Freiherr von Twickel und Hubert Rausing.
Ihr Dank galt nicht nur der Tafel, sondern auch denen, die das Ankommen dort erst möglich machen. Denn seit Mitte 2014 fahren ehrenamtlich Engagierte die Flüchtlinge jeden Donnerstag zum Tafeleinkauf in die Nachbargemeinde, die H&R ChemPharm sowie das Haus St. Josef stellen dafür Fahrzeuge zur Verfügung.
„Die Flüchtlinge schätzen diese Unterstützung als eine große Hilfe“, schloss sich auch IFS-Vorsitzende Mara Schulten dem Dank an. „3000 Menschen aus 29 Nationen profitieren von unserem Angebot. Unsere freiwilligen Helfer kommen aus 12 Nationen, auch Flüchtlinge engagieren sich“, betont Uschi Vox, Geschäftsführerin der Nordhorner Tafel. Ihre Mitstreiter Wolfgang Vox und Reiner Steinkamp verwiesen darauf, dass der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. eigens eine Charta gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit ausgearbeitet hat, um dem Vorurteil entgegenzuwirken, dass Flüchtlinge Alten und Armen etwas wegnehmen. „Bei uns steht der Mensch im Vordergrund und jeder Mensch ist gleich“, unterstrich Wolfgang Vox.
Obwohl alle qualitativ einwandfreien Lebensmittel von Supermärkten und der Industrie gespendet werden und 150 Mitarbeiter rund 4500 ehrenamtliche Arbeitsstunden im Monat leisten, habe die Nordhorner Tafel mit Kosten zu kämpfen und sei weiterhin auf Spenden angewiesen. Dennoch sei es immer ein bereicherndes Gefühl, helfen zu können: Nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit menschlicher Wärme und einem offenen Ohr, denn: „Armut macht nicht nur hungrig, sie macht auch einsam.“